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Britt Göldner (Schulleiterin Gymnasium Coswig) und Dr. Ulrike Böhm

 

Anfang November besuchten wir im Rahmen des ERASMUS- Programms Kindergärten und Schulen in Helsinki, um einen tiefen Einblick -vor Ort- in das finnische Schulsystem zu erlangen.

 

Vertrauen - Fürsorge - Wohlbefinden,  diese drei Worte umschreiben, was wir in unterschiedlichen Bildungseinrichtungen beobachten durften. Die Grundpfeiler des gegenseitigen Umgangs in der Schule sind:

(1) eine wertschätzende Kommunikation

(2) eine frühe Intervention

(3) ein systematischer Zugang zur Betreuung der Lernenden und

(4) eine Unterstützung durch die Lehrerinnen und Lehrer und zusätzliches pädagogisches Personal.

Während unserer Schulbesuche wurde der Grundsatz: "No child left behind!" für uns erlebbar.  Oft hörten wir von den Lehrerinnen und Lehrern den Satz: "Jedes Kind an unserer Schule soll das Gefühl haben: Man kümmert sich um mich."

Jeder Schüler sollte seine Ziele klar vor Augen haben - dazu gehört natürlich auch ein klar definierter Arbeitsauftrag. Der Lehrer ist Lernberater und Ansprechpartner im Lernprozess.

Eine spannende Frage, welche die 13 Lehrerinnen und Lehrer aus Deutschland unbedingt loswerden wollten: "Was macht man in Finnland, wenn Schüler nicht 'wollen', Hausaufgaben vergessen und den Unterricht stören?"

Mit einem breiten Lächeln antwortete uns - langsam mit finnischem Akzent - eine Deutschlehrerin: "Wir schimpfen nicht - wir kommunizieren mit unseren Schülern auf Augenhöhe. Ich frage mich immer, warum hat das der Schüler gerade gemacht. Dies versuche ich im Gespräch nach dem Unterricht herauszubekommen. Wir stellen die Kinder nicht vor der Klasse bloß."

Einige Eindrücke aus den Schulen sind in der Bildergalerie zusammengestellt. Uns sind besonders die flexiblen Klassenzimmer und schönen Aufenthaltsbereiche für die Schülerinnen und Schüler aufgefallen. Auch die Lehrerbereiche ermöglichen Erholung und Vorbereitung in Ruhezonen.