Autorin: Lioba (JG12)
In den ersten zwei Wochen der zwölften Klasse habe ich an der JGW-SchülerAkademie Papenburg im Rahmen der Deutschen SchülerAkademie teilgenommen. Was ist das eigentlich? Diese Frage stellte ich mir auch, als ich kurz vor den Winterferien der elften Klasse von der Schule gefragt wurde, ob ich Interesse hätte, an diesem Programm von „Bildung&Begabung“ teilzunehmen. Nach kurzer Recherche war für mich klar, dass mich diese Erfahrung reizen würde. Dann ging es recht schnell: Die Schule hat mich vorgeschlagen, im März konnte ich bis zu fünf Kurse auswählen und Ende April bekam ich dann die Zusage für meinen Erstwunsch „Mathe trifft Algorithmik – Diskrete Geometrie in Mathematik und Informatik“. Jeden Sommer gibt es etwa zehn Akademien, die jeweils vier bis sechs Kurse zu verschiedensten Themen anbieten und das Ziel haben, gleichaltrige und motivierte Jugendliche zusammenzubringen.
Ab Juni bekamen wir nähere Informationen von der Akademieleitung sowie unseren Kursleitenden und hatten die Möglichkeit, uns schon im Vorfeld über eine Plattform kennenzulernen. Meine Kursleitenden regten uns an, ein Kurslogo zu entwerfen und befragten uns, mit welchen Themen wir uns schwerpunktmäßig beschäftigen wollen. Voller Vorfreude und etwas Aufregung fuhr ich schließlich Anfang August nach Papenburg.
Jeder Tag startete mit einem gemeinsamen Plenum, in welchem wir den Tagesablauf besprachen. Am Ende des Plenums gab es immer die „Papenschau“. In dieser teilte uns jeweils ein Kurs kurz die bedeutendsten Nachrichten der Welt, aber vor allem die der Akademie, auf eine lustige Art mit.
Danach beschäftigten wir uns am Vormittag mit unseren Kursthemen, am späten Nachmittag gab es eine weitere Kurseinheit. In meinem Kurs (mit 16 Teilnehmenden) haben wir uns zunächst mit grundlegenden Begriffen und Techniken der Mathematik beschäftigt: Aussagenlogik, Beweistechniken, Mengen, Abbildungen. Anschließend haben wir uns mit der Gruppentheorie und graphentheoretischen Algorithmen befasst, um schließlich den Zauberwürfel mathematisch zu interpretieren. Neben den kursspezifischen Inhalten bekamen wir auch Einblicke in wissenschaftliche Herangehensweisen. Das klingt jetzt vielleicht sehr theoretisch, doch anders als erwartet war es dies in keiner Weise. Das lag daran, dass wir den Kurs aktiv mitgestalten konnten und die Kursleitenden die Inhalte nicht nur anschaulich und humorvoll dargestellt, sondern auch mit uns auf Augenhöhe kommuniziert haben. Die Atmosphäre im Kurs, welche vor allem durch die Offenheit jedes Einzelnen, dem gegenseitigen Respekt und dem gemeinsamen Interesse entstand, war durchweg sehr angenehm.
Neben der Kursarbeit gab es nach dem Mittagessen sowie nach dem Abendessen kursübergreifende Aktivitäten. Diese stellten eine Art Freizeit dar und wurden von Teilnehmenden, Kursleitenden und der Akademieleitung angeboten. So gab es verschiedenste Sportarten wie Tischtennis, Joggen und Spikeball, Tanzkurse in Standard, Latein und mittelalterlichem Rundtanz, Vorträge durch die Kurs- und Akademieleitung, die Möglichkeit mit Teleskopen Gestirne zu beobachten, Spieleabende, … . Im Chor, im Orchester oder in kleineren Ensembles konnte man Stücke für den Kulturabend erarbeiten. Außerdem wurde das 12-tägige Programm durch einen Ausflug, einen Zukunftsabend und einen bunten Abschlussabend aufgelockert.
Die Zeit in Papenburg verging wirklich sehr schnell, doch ich konnte mit neuen Freundschaften und unvergesslichen Eindrücken, aber auch Schlafmangel im Gepäck nach Hause fahren. Es war eine einzigartige Erfahrung, für welche ich sehr dankbar bin und welche ich jedem weiterempfehlen würde.
