Die schönste Rückmeldung einer Klasse für den Unterricht ist, wenn man die konzentriert sitzenden Kinder auf die Pause verweist und aus allen Kinderkehlen ein enttäuschtes „NEIN“ schallt. Nein, weil die Klasse noch nicht fertig ist, nicht fertig sein will. Der Grund der Begeisterung: die Sorbische Ostereier-Verzierkunst.
Am Dienstag vor Ostern, am 26. März, konnten wieder vier Klassen des Gymnasiums Tolkewitz dank der Spende des Fördervereins diese besondere Tradition des Vereins Sorbische Kulturinformation (SKI) kennen lernen – und selber praktizieren.
Die Schüler und Schülerinnen aus den zuvor ausgelosten 5. und 6. Klassen waren, wie auf den Fotos zu erkennen ist, begeistert von der Technik und den beiden jungen sorbischen Frauen aus dem Verein, die den Kindern das Verzieren erklärten und ihnen bei der Ausübung halfen.
Dabei ist diese besondere Form des Verzierens, die Wachsbossiertechnik gar nicht so einfach, auch wenn es als die einfachste Wachstechnik gilt. Bei der Wachbossiertechnik wird Wachs in verschiedenen Farben auf das weiße, braune oder zuvor gefärbte Ei getupft. Notwendig für diese Wachsmaltechnik sind unbedingt Wachse in unterschiedlichen Farben. Schön, wenn diese dann auch noch miteinander harmonieren. Aber schwierig, weil sie durch ein kleines Teelicht heiß genug sein müssen, um damit die unterschiedlichsten Muster auf das Ei zu zaubern – und man schnell genug mit dem Nadelkopf oder dem Gänsekiel vom Wachs auf das Ei kommen muss, um das Wachs auftupfen zu können.
Gelungen ist manches Ei, in jedem Falle aber diese – wenn auch für die Schüler zu kurze – Stunde und der Ausflug in diese alte, „b“ossierliche Tradition.